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Ursprüngliche Version: | P1-DE |
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Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 30.03.2021, 15:03 |
Neue Version: | P1-DENEU |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.05.2021, 09:42 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 1 bis 4:
Die Landwirtschaft istArbeitsbedingungen in der SchweizLandwirtschaft gehören heute der Bereich, in dem die Arbeitsbedingungen zu den schlechtesten gehören oder anders gesagt: Die landwirtschaftliche Branche ist eine der härtesten, um dortSchweiz zu arbeitenden schlechtesten. Die enorme Arbeitsbelastung, soziale Unsicherheit und die wirtschaftlichen
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oft bei Weitem nicht aus, um einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern. Kleine Bauernhöfe stehen unter enormem finanziellenm Druck, sowohl wegen der Schuldenlast als auch wegen der starken Konkurrenz durch Grossbetriebe, riesige Detailhändler und dieder Liberalisierung der internationalen Märkte. In der Schweiz schliessen jeden Tag vier Bauernhöfe und der Druck auf die Landwirt*innen nimmt zu.[A]
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gesetzten Bäuer*innen zu helfen, fliessen 50% der Direktzahlungen an die Verarbeitungs- und Vertriebsketten.[B] Das Geld des Bundes wird also nicht verwendet, um den unter Druck stehenden Arbeiter*innen zu helfen, sondern um zu
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die eine nachhaltige und solidarische Vision der Landwirtschaft präsentiert, welche die MenschenMenschen, andere Tiere und ihre Umwelt in den Mittelpunkt stellt und nicht mehr den Profit einiger weniger.
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Ferien gelten für den landwirtschaftlichen Sektor nicht. Ausserdem gibt es auf eidgenössischer Ebene keinen Gesamtarbeitsvertrag (GAV), und die wenigen GAVs, die es gibt, bieten unzureichende Bedingungen für ein menschenwürdiges Leben.
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handelt. Das macht es sehr schwierig, Lohnabhängige innerhalb der Branche zu organisieren. Die Tatsache, dass es 26 verschiedene Regelungen gibt, ist immer zum Nachteil der Beschäftigten.
Während die Arbeitszeit in den NormalarbeitsverträgenNAV mit 53 Stunden pro Woche festgelegt ist, zeigt die Realität auf dem Feld, dass die Beschäftigten in der Landwirtschaft durchschnittlich fast 58 Stunden pro Woche arbeiten.[C] Ohne Überstunden, Samstags- und sogar Sonntagsarbeit und Arbeitstagen mit kaum
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Arbeitszeiten liegt der durchschnittliche Mindestlohn bei 14 Franken pro Stunde, was für ein menschenwürdiges Leben nicht ausreicht.[D] Die Beschäftigten verdienen nach Abzug der Kosten für Unterkunft und Verpflegung (die sich kaum vermeiden lassen, wenn man fast 60 Stunden pro Woche an seinemam Arbeitsplatz verbringt) zwischen 2’000 und 2’500 Franken im Monat.[E] Die Reallöhne sind in den letzten Jahren sogar gesunken, da der Anstieg der Lebenshaltungskosten bei der
Von Zeile 53 bis 54 einfügen:
Die Situation der selbständigen Kleinbäuer*innen ist nicht besser. Jeden Tag schliessen in unserem Land etwa vier Bauernhöfe, was die tiefe Krise des Sektors symbolisiert.
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an, an Burn-out zu leiden: doppelt so viele wie beim Rest der Schweizer Bevölkerung.[F] Darüber hinaus erlebt der Berufsstand eine traurige Welle von Suiziden. Die Zahl der Bäuer*innen, die Suizid begingen, hat sich zwischen 2009 und 2015 verdoppelt.[G] Laut einer Studie über die Schweizer Landwirtschaft ist es der Verlust der wirtschaftlichen Wertschätzung, den die Landwirt*innen als Abwertung der grundlegenden Bedeutung dieses Berufes zu erleben scheinen.[1]. Diese soziale Notlage muss ernstgenommen werden, zumal die derzeitige Politik
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115’000 Menschen in der Schweizer Landwirtschaft arbeiteten, waren es 2018 nur noch 85’000.[2]. Diese Entwicklung muss nicht zwingend schlecht sein, denn durch den Einsatz von neuen Maschinen können menschliche Ressourcen effizienter
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Der Anteil ausländischer Arbeiter*innen steigt und damit auch, die Schwarzarbeitbesonders häufig gezwungen sind, Schwarzarbeit zu leisten, steigt. Obwohl der Schweizerische Bauernverband die Beschäftigung von
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in diesem Sektor Schwarzarbeit leisten, die überwiegende Mehrheit von ihnen sind Migrant*innen.[H] Diese Arbeiter*innen haben in der Schweiz kaum Rechte, keinen Schutz vor Entlassung oder Nichtzahlung des Lohns etc.
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- Die Einführung regelmässiger Kontrollen und angemessener Sanktionen für Arbeitgeber*innen, falls die gesetzlichen und vertraglichen Anforderungen nicht eingehalten werden.
In Zeile 98 einfügen:
- Legalisierung aller illegalen Arbeiter*innen und Zuzugsrecht für deren Familie.
Nach Zeile 101 einfügen:
- Verbesserter Zugang zu psychologischer Unterstützung
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Betrieben. Die Zahl der Beschäftigten nimmt dabei seit vielen Jahrzehnten stetig ab.[3]. In Bezug auf die Selbstversorgung[4] ist die Schweizer Landwirtschaft in der Lage, fast 100% der tierischen Lebensmittel (wenn die Futtermittelimporte nicht berücksichtigt werden) und rund 40% der pflanzlichen Lebensmittel zu produzieren, woraus 2018 ein Selbstversorgungsgrad von 58% resultierte.[5]. Die regulierte (subventionierte) Produktion auf Schweizer Boden führt zu Exporten von Agrarrohstoffen (um bestimmte Produktionsquoten zu
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landwirtschaftlichen Betriebe und Arbeitsplätze um etwa 54% gesunken, was einen erheblichen Verlust an Know-how und technischem Wissen zu Folge hat.[7]. Industrielle Massentierhaltung und (sehr) grosse Landwirtschaftsbetriebe sind auf dem Vormarsch, sodass sich die durchschnittliche Grösse eines Betriebs seit den 1970er-Jahren verdoppelt hat.[I] Diese Entwicklung wird angetrieben durch finanziellen Druck, Mechanisierung und technologischen Fortschritt, die die
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Diese Entwicklung kam also den Grossbetrieben zugute, die über das nötige Kapital verfügten, um ihre technische Ausstattung und Produktion zu verbessern sowie um kleinere Betriebe aufkaufen zu können. Dies wiederum hatte den perversen Effekt, dass die Verschuldung in der Landwirtschaft drastisch anstieg. Als Anhaltspunkt: Zwischen 2010 und 2016 stieg die Verschuldung pro Hektar um etwa 20% und erreichte 31’316 CHF.[J] Um mit den grossen Landwirtschaftsbetrieben konkurrieren zu können, sind kleine Bauernhöfe
Von Zeile 148 bis 150 einfügen:
Massnahmen. Zusammengerechnet machen diese Beträge etwa 60% des landwirtschaftlichen Einkommens in der Schweiz aus.[K] Diese Beträge kommen jedoch nicht vollständig den Landwirt*innen zugute: Die Hälfte der vom Bund
Von Zeile 156 bis 158:
Hier kommt das zweite schützende Element für die Schweizer Landwirtschaft ins Spiel: der Zollschutz gegenüber ausländischen Produkten. Um die Notwendigkeit des Zollschutzesvon Importzöllen zu verstehen, muss man sich bewusst sein, dass die Schweizer Landwirtschaft zwar hauptsächlich für
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unter Druck. Die erste ist die der grossen Vertriebsketten, die in einem oligopolistischen[Leerzeichen][X] Markt agieren, niedrige Preise festlegen können und sich so eine üppige MargeGewinne garantieren, wenn die Produkte nach der Verarbeitung weiterverkauft werden. Die zweite ist der Import ausländischer Produkte, die trotz der
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- Staatliches Vorkaufsrecht bei Aufgabe von Höfen
mit Vorzugsrecht für Familien und Angestellte, falls Familienmitglieder oder Angestellte den Hof nicht übernehmen möchten
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Nutztierhaltung entstehen. Dazu kommen die Emissionen von Lachgas aus der Nutzung von landwirtschaftlichen Böden und, die Emissionen aus der Hofdüngerlagerung und die Emissionen von Ammoniak durch unsachgemässes Düngen. Die Emissionen haben sich seit 1990 um 10% reduziert, hauptsächlich aufgrund von tieferen Rindviehbeständen und effizienteren
Von Zeile 213 bis 218:
Die Emissionen aus der RindviehhaltungNutztierhaltung, insbesondere jene aus der Rindviehaltung lassen sich nur begrenzt reduzieren, ohne die Bestände zu verringern. Deshalb ist es unumgänglich, dass die Viehzucht und damit auch die Produktion tierischer Erzeugnisse reduziert wird. Die Reduktion der Bestände soll dabei auch genutzt werden, um den Tieren mehr Platz zu geben. Grundsätzlich müssen Veränderungen in der Nutztierhaltung zum Wohl der Tiere sein. Daneben gibt es technische Massnahmen, um die Emissionen zu verringern, auch in Zusammenhang mit der Fütterung der Tierezu verringern. Durch den Aufbau von Humus kann Kohlenstoff gebunden werden und so zusätzliche Emissionen reduziert werden. Eine weitere Massnahme
Von Zeile 221 bis 223:
zwingend notwendig und müssen rasch erfolgen, um das Netto-Null-Ziel bis 2030 einzuhalten und dasdie Pariser Klimaziele zu erreichen. Diese Massnahmen sind aber mit Aufwand und Kosten verbunden und müssen von der Gesellschaft unterstützt
Von Zeile 229 bis 231 löschen:
heutige Produktion nämlich grundsätzlich in Frage. Die Hitzesommer der letzten Jahre, insbesondere jener von 2018, haben bereits gezeigt, wie stark die hiesige Landwirtschaft durch die Klimakrise bedroht ist.
In Zeile 233 einfügen:
- Eine extensive Landwirtschaft[x] für den Humusaufbau
Nach Zeile 237 einfügen:
Förderung von nicht tierischen Produkten
Von Zeile 249 bis 250:
Hand der Öffentlichkeit. Der Einsatz von GMO darf ausserdem nicht dazu führen, dass Bäuer*innen von Saatgutherstellen durch Lizenzen von Saatguthersteller*innen abhängig gemacht werden.
Von Zeile 270 bis 272:
enttäuschend. Die Agrarlobby, welche vor allem durch Grossbetriebe getrieben ist und der SVP undsowie auch der Partei «die Mitte» nahesteht, agiert offensichtlich gegen die mittel- und langfristigen Interessen der Mehrheit der Landwirt*innen.
Von Zeile 275 bis 277:
- Wenn die Gentechnik unter demokratischer Kontrolle steht, ist eine Aufhebung des
GentechmoratoriumsMoratoriums und Forschungausschliesslich in öffentlicherdazu möglich, allerdings nur durch die öffentliche Hand
Von Zeile 283 bis 285:
Subventionen, Direktzahlungen und andere Privilegien für die Landwirtschaft. Auf der anderen Seite stehen grosse Detailhändler, die wegen der geringen Konkurrenz durch andere Käufer*innen die Preise diktieren können (es herrscht ein Oligopol[9] der Detailhändlersogenanntes Oligopson). Das Ganze kostet viel, verursacht viel Bürokratie und sichert trotz allem keine anständigen Bedingungen
In Zeile 298:
Zentrale Landwirtschaftliche ZentralplanungPlanung
Von Zeile 301 bis 303 einfügen:
Bedürfnissen der vergangenen und Abschätzungen der kommenden Jahre definiert, welche Produkte in der Landwirtschaft erzeugt werden sollen. Diese Planungsinstanz muss die Interessen der Landwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt sowie die der gesamten Bevölkerung vertreten und verteidigen. Die Aufträge aus dieser Planung werden anschliessend gemäss den Möglichkeiten und Bedürfnissen
Von Zeile 307 bis 309:
sodass darüber hinaus kaum noch Subventionen notwendig sind. Dabei werden die verschiedenen Hintergrundfaktoren (wie Geographie,geografische und klimatische Bedingungen, Produktivität) beachtet, sodass es keinen zerstörerischen Preiskampf gibt.
Von Zeile 340 bis 343:
der Öffentlichkeit gebracht werden. Die öffentliche Hand würde diese Flächen dann den Landwirt*innen im zinsfreien BaurechtNutzungsrecht wieder zur Verfügung stellen. Bei der Abgabe im BaurechtNutzungsrecht muss natürlich beachtet werden, wer zuvor auf diesem Land gelebt und gearbeitet hat.
Von Zeile 371 bis 373 einfügen:
[A] RTS, 40 ans d'évolution de l'agriculture suisse, 2019: https://www.rts.ch/info/suisse/9826101-40-ans-devolution-de-lagriculture-suisse.html#chap03
[B] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[C] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[D] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[E] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[F] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[G] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[1] Forney, Buxtorf, 2018
[2] Diese Zahl berücksichtigt nur die in der Landwirtschaft Beschäftigten und nicht die selbständigen Landwirt*innen.
[H] Bopp, Affolter, Vom helvetischen Flüchtling bis zu neuen Formen neokolonialer Knechtschaft in der Landwirtschaft: http://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2017/07/Vom_helvetischen_Fluechtling_bis_zur_neukolonialen_Knech-tschaft_in_der_Landwirtschaft.pdf
Von Zeile 383 bis 384 einfügen:
2019:https://www.rts.ch/info/suisse/9826101-40-ans-devolution-de-lagriculture-suisse.html
[I] RTS, 40 ans d'évolution de l'agriculture suisse, 2019: https://www.rts.ch/info/suisse/9826101-40-ans-devolution-de-lagriculture-suisse.html#chap04
[J] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[K] Plattform für eine sozial nachhaltige Wirtschaft, Landarbeiter und Landarbeiterinnen in Not, 2020
[X] Siehe Fussnote 9 auf Seite 6
Von Zeile 388 bis 389 einfügen:
[x] Extensive Landwirtschaft ist im Gegensatz zur intensiven Landwirtschaft gekennzeichnet durch einen im Verhältnis zur Fläche geringen Kapital- und Arbeitseinsatz (z. B. Düngemittel, Pestizide, Maschinen). Die pflanzlichen Erträge pro Flächeneinheit sind in der extensiven Landwirtschaft geringer als in der intensiven Landwirtschaft.
[9] In einem Oligopol beherrschen einige wenige Unternehmen den Markt und haben dadurch einen grossen Einfluss auf die Preissetzung und die Produktionsweise.